Eine Trockenmauer aus Natursteinen sieht nicht nur hübsch aus, sie kann auch als Stützmauer für Böschungen, Wege oder Terrassen eingesetzt werden. Was Sie im Wesentlichen dazu brauchen ist Mineralbeton 0-32 oder 0-45 für das Fundament, Kies oder Schotter ohne Feinanteile also z.Bsp. 5-11 oder 8-16 für die Hinterfüllung sowie jede Menge Natursteine.
1 | Vorbereitungen / Hang abgraben:
Als Erstes muss der Hügel oder Hang angeschnitten werden. Der Anschnitt sollte entsprechend der Neigung der zukünftigen Mauer leicht schräg erfolgen (10-20 %). Tipp! Bewahren Sie
etwa ein Viertel der Erde auf, um später die Hangoberseite zu gestalten. Auch ausgegrabene Steine können Sie später als Hinterfüllung nutzen.
2 | Fundament anlegen
Bis zu einer Höhe von etwa 1,20 Meter reicht dazu ein verdichtetes Schotterbett (Mineralbeton) aus.
Für das Fundament wird der Boden etwa 30 cm tief ausgehoben und mit Mineralbeton wieder aufgefüllt. Am besten nehmen Sie Schotter mit der Körnung 0-32 oder 0-45 und verdichten danach mit einem
Rüttler.
Die Breite des Fundaments sollte die Breite des Mauerfußes und einige Zentimeter Zugabe zu jeder Seite haben, damit die unterste Steinreihe gleichmäßig aufliegen kann. Die Mauertiefe sollte etwa ein
Drittel der Mauerhöhe sein, das macht bei einer Höhe von 1,20 Meter eine Tiefe von 40 cm. Stützmauern werden mit einer Neigung von 10-15 % gegen den Hang hin erstellt. Damit die Mauer die gewünschte
Neigung bekommt, hilft es, wenn auch das Fundament eine Neigung zum Hang hin aufweist.
3| Die erste Steinreihe
Auf die erste Steinreihe kommt das Gewicht der ganzen Mauer. Um das Gewicht großflächig zu verteilen, sollten diese Steine eine große, gleichmäßige Fläche auf der Oberseite besitzen. (Unten können
sie unregelmäßig sein, da sie dort ins Fundament versenkt werden). Auch sollten diese Steine möglichst gleich hoch sein.
Schauen Sie, dass die Steine einen festen Halt haben.
Falls Sie ein Dränagerohr oder ein Vlies benutzen (wird bei höheren Mauern oder schwerem Boden empfohlen), dann legen Sie dieses hinter die erste Steinreihe und betten es dann mit Hinterfüllung ein,
bzw. befestigen das Vlies an den Hang als zukünftige Abgrenzung zwischen Erdmaterial und Kies- oder Schotterhinterfüllung.
Dann füllen Sie hinter der ersten Reihe mit Kies oder Schotter auf, auch in die Lücken zwischen den Rückseiten der Mauersteine. Nun müssen Sie das Füllmaterial um die Steine herum verdichten, um sie
endgültig auszurichten und zu befestigen. (Sie können die lange, spitze Seite eines Maurerhammers dazu benutzen). Stoßen Sie mit dem Werkzeug in die Auffüllung um die Mauersteine herum und verdichten
Sie dabei die Hohlräume. Wenn dabei Material einsackt, füllen Sie Neues nach bis alle Löcher gefüllt sind.
Falls Sie die Trockenmauer bepflanzen möchten, ware nach der ersten Steinreihe der richtige Zeitpunkt. Lesen Sie dazu die Info über: Bepflanzung von
Trockenmauern
4| Die weiteren Steinreihen
So verfahren Sie auch mit allen weiteren Steinschichten. Die Steine sollten möglichst dicht aufliegen und nur enge Fugen zum Nachbarstein lassen. Verlegen Sie immer erst eine Schicht aus äußeren
Steinen und füllen Sie danach den Mauerkern aus. Hinterfüllt wird dann wieder mit Kies oder Schotter ohne Feinanteile. Damit die Mauer stabil wird, werden die Stoßfugen versetzt angeordnet, so wie
man es z.Bsp. von einer Backsteinmauer oder vom Legobauen als Kind her kennt. Fügen Sie zwischendurch immer mal wieder sogenannte Bindersteine oder Durchbinder ein, da diese das Mauerwerk
stabilisieren. Wackelnde Steine immer mit kleinen Steinen unterfüttern und stabilisieren. Achten Sie während der Arbeit immer auf die Neigung der Mauer. Die Neigung sollte 10-20 % sein, d.h.
erkennbar für‘s Auge.
Für die Ecken und für die oberste Schicht werden große, schwere Steine ausgesucht. Diese können Sie direkt als Abschluss nutzen, oder mit Abdeckplatten, größeren Abschlusssteinen oder auch mit einer
Bepflanzung Ihre Mauer fertig stellen.
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